Zuversicht trotz Gegenwind

15. Mai 2024

Zuversicht trotz Gegenwind: Spital Schwyz stärkt regionale Gesundheitsversorgung

Auch im Jahr 2023 wurde das Spital Schwyz seinem Auftrag als wichtigster regionaler Gesundheitsversorger gerecht und weist steigende Patientenzahlen auf: Im letzten Jahr liessen sich 6'985 Patientinnen und Patienten im Spital Schwyz stationär behandeln, weitere rund 1’000 im Rahmen der tagesstationären Behandlungsform, dazu kommen rund 91’000 ambulante Behandlungen und medizinische Beurteilungen, die Anzahl Geburten blieb – trotz schweizweit sinkender Geburtenrate – konstant bei 410 Geburten. Der Ertrag stieg um 2.75% auf 96.2 Mio. Franken (Vorjahr 93.6 Mio. Franken) und die Eigenkapitalquote blieb stabil bei 52%. Dennoch – der finanzielle Druck, der alle Akutspitäler in der Schweiz betrifft, belastet nun auch deutlich das Spital Schwyz. Das erste Mal seit acht Jahren muss die Krankenhausgesellschaft Schwyz – der Trägerverein des Spital Schwyz – ein negatives Jahresergebnis in Höhe von -2.5 Mio. Franken bekannt geben.

«Als privat geführtes Spital mit kantonalem Versorgungsauftrag sind die Erträge durch politisch zu tief definierte Tarife bestimmt. Demgegenüber stehen steigende Marktpreise für Löhne, Medizinprodukte, Energie und Infrastruktur. Dieses finanzielle Ungleichgewicht hat nun auch das Spital Schwyz eingeholt», ordnet Stefan Aschwanden, Präsident der Krankenhausgesellschaft Schwyz, das aktuelle Ergebnis ein.

Trotz finanzieller Herausforderungen blickt das Spital Schwyz auf ein erfolgreiches Jahr als Gesundheitsinstitution und Arbeitgeber: Mit 528 Mitarbeitenden (Vorjahr: 496) konnte das Spital wichtige Fachkräfte gewinnen und ist weiterhin mit 100 Lernenden, Studierenden sowie Ärzt:innen in der fachärztlichen Spezialisierung grösster Ausbildungsbetrieb im Kanton Schwyz. Als Mittel gegen den Fachkräftemangel wurden zwei neue Nachdiplomstudiengänge für Operationstechnik und Intensivpflege in das Weiterbildungsangebot aufgenommen. «Jeden Tag kommen 100 Personen für eine ambulante Sprechstunde oder Behandlung ins Spital Schwyz. Jede Nacht kümmern sich Ärzt:innen und Pflegekräfte um mehr als 100 stationäre Patient:innen. Durchschnittlich finden pro Woche 80 Operationen und Eingriffe statt. Hierfür braucht es verlässliches Personal auf allen Positionen. Wir mussten auch im Jahr 2023 wegen Personalmangel keine Betten schliessen. Eine Spitzenleistung, die ohne das grosse Engagement, die Leidenschaft und die Verlässlichkeit jeder einzelnen Kollegin und jedes einzelnen Kollegen nicht möglich wäre», erklärt Spitaldirektorin Franziska Föllmi-Heusi.

Gerade auch im Notfall ist Verlass auf das Spital Schwyz: Ärzteschaft und Pflegepersonen auf der interdisziplinären Notfallstation bewältigten im Jahr 2023 die weiterhin hohe Nachfrage von insgesamt 10'632 Fällen. Die Vorhalteleistungen sind nicht durch die Tarife gedeckt. Damit ist dieses Leistungsangebot defizitär und muss durch andere Erträge des Spitals quersubventioniert werden.

Aufgrund steigender Patientenzahlen sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich konnte das Spital Schwyz sein Leistungsangebot unter anderem in den Bereichen Gefässmedizin, Kardiologe, Pneumologie, Wirbelsäulenchirurgie und Wundversorgung stärken. «Mit bestens ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten und langjährigen Kooperationen mit Beleg- und Konsiliarärzt:innen sowie Zentrumspitälern können wir den Menschen in der Region eine hochstehende Gesundheitsversorgung bieten – breit und spezialisiert aufgestellt», so Dr. med. Roger Schlüchter, Ärztlicher Direktor.

Doch Wachstum alleine ist im Gesundheitswesen kein Garant für Gewinne, die aber benötigt werden, um in die Weiterentwicklung eines Spitals und in seine Mitarbeitenden zu investieren. Der EBITDA (Betriebsgewinn vor Zinsen, Abschreibung, etc.) von +3.8% (Vorjahr: +8.3%) liegt unter der Zielgrösse von 10-15%. Diese Quote wird weiterhin angestrebt, um mittel- und langfristig Zukunftsinvestitionen insbesondere die digitale und bauliche Infrastruktur aus eigenen Mitteln finanzieren zu können. «Gerade in herausfordernden Zeiten gibt uns aber die erwähnte Eigenkapitalquote von 52% – ein sehr guter Wert für ein Spital – die finanzielle Stabilität und Ausdauer, die es braucht, um wieder in die Gewinnzone zu kommen. Dank dieser starken Eigenkapitalquote und der Tatsache, dass wir im Jahr 2022 mit dem Multifunktionshaus ein wichtiges Neubauprojekt abschliessen konnten, sind wir zuversichtlich, gute Voraussetzungen zu haben, um die Trendwende einzuleiten. Das gesamte Kader und alle Mitarbeitenden setzten sich jeden Tag für eine optimale medizinische Versorgung und einen sparsamen Umgang mit allen Ressourcen ein. Um dieses Engagement zu belohnen und als Arbeitgeber attraktiv bleiben zu können, hat der Vorstand trotz herausfordernder Finanzlage ein starkes Zeichen des Dankes gesetzt und 1.17 Mio. Franken für generelle Lohnmassnahmen für Mitarbeitende genehmigt», fasst Stefan Aschwanden-Lichti die Finanzsituation zusammen.

Die Herausforderungen bleiben bestehen: Akutspitäler benötigen leistungsgerechte Tarife, um leistungsgerechte Löhne zu zahlen sowie Zukunftsinvestitionen in digitalisierte Prozesse und eine zeitgemässe Infrastruktur zu tätigen. Hier sind Politik, Krankenversicherungen und die Spitäler gleichermassen gefordert, gemeinsam Lösungen für eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung zu etablieren. «Wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten – mit Zuversicht trotz Herausforderungen», so Franziska Föllmi-Heusi. «Mit Unterstützung aller Mitarbeitenden, Kaderpersonen und der Mitglieder der Krankenhausgesellschaft Schwyz konzentrieren wir uns auf unsere Kernaufgabe – eine hochstehende Gesundheitsversorgung der Menschen, die sich uns anvertrauen», ergänzt Dr. med. Roger Schlüchter, Ärztlicher Direktor.